Interview mit Jörg Kundrath über Familie, Beruf und das Unternehmersein
Die 10. Folge des merchantday Podcasts überzeugt mit Spiritualität und Tiefgründigkeit und gemeinsam nehmen wir den Sinn des Lebens mal genauer unter die Lupe. Der Interviewpartner ist sowohl Unternehmer, Gründer, Amazon-Experte als auch Familienmensch und vieles mehr. Jörg Kundrath kommt ursprünglich aus dem Amazon Kontext und gründete bereits vor knapp 10 Jahren den erfolgreichen deutschen Amazon-Händler Kavaj. Seitdem hat Jörg seinen Karriereweg radikal verändert und ist mittlerweile in die Beratungsbranche gewechselt. Dort arbeitet er als erfolgreicher Coach und hilft Unternehmern und Führungskräften mehr Struktur, Energie und Achtsamkeit in ihren Alltag zu bekommen.
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Er berichtet wie man es schaffen kann, Familie und Beruf in einen optimalen Einklang zu bringen und die unterschiedlichen Rollen, die an einen gestellt werden, bestmöglich zu erfüllen. Was zählt wirklich im Leben? Das Leben wird immer wieder durch Veränderungen geprägt und es hängt an einem selbst, ob man probiert, immer auf dem gleichen Pfad zu bleiben oder ob man es wagt, mal einen neuen Weg einzuschlagen.
Doch woher kommen Veränderungen überhaupt?
Veränderungen werden meist durch Neugier oder Leiden hervorgerufen. Bei Jörg Kundrath waren es gesundheitliche Gründe, die in seinem Leben für Veränderungen sorgten. Anstatt aufzugeben und die Hoffnung zu verlieren, gelang es Jörg immer nur das Positive zu sehen. Eine Erkrankung gab ihm den fehlenden Mut und führte ihm wie nie zuvor vor Augen, dass das Leben endlich ist.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Genau aus diesem Grund sollte man immer den Mut haben, Neues auszuprobieren und ins kalte Wasser zu springen. Jörgs erster Impuls nach der Diagnose war es, so viele Jahre wie möglich noch mit seinem Kind genießen zu können und sich auch selbst besser kennenzulernen.
Was möchten wir eigentlich im Leben und was macht uns glücklich? Denn am Ende ist auch jede Krankheit eine Art Geschenk, da alles im Leben aus einem bestimmten Grund für einen passiert. Es ist traurig, dass es manchmal erst einen solchen Auslöser braucht, um den Ball ins Rollen zu bringen und die nötige Motivation zu entwickeln, an sich selbst zu arbeiten.
Jörg Kundrath beschloss nach dieser schwierigen Lebensphase selbst zu gründen. Doch ist das der richtige Weg? Hat man als Führungskraft nicht dauerhaften Stress sowie chronischen mentalen Druck?
Alles eine Sache der Perspektive!
Man sollte die negativ behaftete Rolle der Führungskraft und die Assoziationen mit ständigem Stress und Druck auf keinen Fall als normal und gegeben ansehen. Stattdessen solle man genau hinschauen und den wahren Grund des Stresses hinterfragen. Kommt dieser wirklich von außen, also von den Rahmenbedingungen, oder ist er nicht viel mehr selbst herbeigeführt?
Tatsächlich entsteht Stress meistens nämlich viel mehr aus einer Angst, den Druck von außen nicht erfüllen zu können. Als Führungskraft ist man Wettbewerbsdruck ausgesetzt, die Mitarbeiter müssen beschäftigt und bezahlt werden, man muss Zahlen liefern usw. Ein wichtiges Thema in dem Kontext ist die Verantwortung, denn jede Führungskraft muss immer 100% Verantwortung übernehmen. Schnell wird einem alles zu viel, man ist gestresst, und man weiß, dass man etwas an der Situation ändern sollte. Insbesondere eine Veränderung der eigenen Einstellung erweist sich als besonders hilfreich. Doch wann ist man eigentlich glücklich und wer möchte man im Leben sein?
Jörg, wie hast du zu dir selbst gefunden und einen neuen Weg eingeschlagen?
Jörg hat aufgrund seiner geänderten Lebensumstände angefangen, sich mehr mit sich selbst zu beschäftigen und hat dabei einige neue Dinge über sich erfahren. Es stand fest: Er möchte einen neuen Weg einschlagen. Doch dieser Schritt war alles andere als einfach, denn erst kurz zuvor gründete er Kavaj und wollte seinen Mitgründer sowie sein Team nicht im Stich lassen. Allerdings machte seine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung, sodass es zu vielen längeren stationären Krankenhausaufenthalten kam. Dies gab ihm den letzten Schub und er beschloss, etwas anderes zu machen. Hierfür ließ er die Gedanken zunächst auf sich wirken und stellte sich einige Fragen, um einen unüberlegten Schnellschuss zu vermeiden.
Wie würde meine neue Welt aussehen? Was für Konsequenzen hätte das für mich, meine Familie, meine Freunde, meine Zukunft und vor allem für mich selbst?
Unternehmer vs. Angestellter – Welcher Typ bist du?
Jörg hat zwei Jahre bei Amazon gearbeitet und unmittelbar danach eine neue Marke ins Leben gerufen. Etwas Eigenes zu schaffen war immer sein Ziel, denn als Unternehmer hat man Möglichkeiten ohne Ende und man kann tun, was man wirklich liebt. Allerdings ist auch der Druck als Unternehmer deutlich höher als für Angestellte. Einerseits hat man die Freiheit, den Tag selber zu gestalten, andererseits stellt genau dieser Aspekt auch eine Herausforderung für viele dar. Denn wie bereits erwähnt ist man zu 100% für alles verantwortlich, man kann die Schuld auf niemand anderen schieben und man muss es auch selbst am Ende ausbaden. Die Verantwortung gilt sowohl für gute sowie schlechte Entscheidungen. Es ist deutlich schwerer als Unternehmer vom Arbeitsleben loszulassen als für einen Angestellten, da man als Unternehmer oft auch privat mit drin hängt, wenn man das Unternehmen finanziert. Fazit ist, dass man das Unternehmen also mit allen Konsequenzen lieben sollte, um glücklich zu sein.
Zuletzt noch ein kleiner Themensprung: Wenn man wie Jörg ein Produkt auf den Markt bringen möchte, muss man sich heutzutage immer eine Frage stellen.
Exkurs: Online oder offline – Welcher Vertriebsweg ist der beste?
Die wichtige Frage ist: Wie kann ich mit einem Produkt, den größten Mehrwert für den Kunden schaffen? Generell liegt es auf der Hand, dass man in jedem Fall online präsent sein sollte, allerdings erweist sich Multichannel meist als die beste Strategie. Es lohnt sich beispielsweise einen eigenen Onlineshop und Amazon als E-Commerce Gigant zu kombinieren.
Nur offline präsent zu sein und einen stationären Handel zu haben ist heutzutage veraltet und macht nicht viel Sinn. Stationär einkaufen macht auch oft schlicht und weg keinen Spaß und ist unpraktisch. Eigentlich meint man, Menschen profitieren im Laden von einer guten, entspannten Zeit und einem Erlebnis. In der Realität erlebt man meist allerdings nur wenig professionellen Service mit Mehrwert und zudem sind Produkte offline oft deutlich teurer als online. Man muss erst an der Kasse anstehen, lange auf einen Berater warten, um den erstmal zu fragen, ob das gewünschte Produkt überhaupt verfügbar ist. Online hingegen kann man das direkt prüfen und auf einen Blick sehen. Somit erspart man sich einen unnötigen Weg und der Mehrwert fehlt.
Fazit: „Lieber etwas riskieren, als ewig zu bereuen, sich nicht getraut zu haben.“
Zum Abschluss lässt sich festhalten, dass es nie zu spät ist, sein Leben zu verändern und zu verstehen, dass man aus jeder Erfahrung etwas Positives für sich mitnehmen und lernen kann. Fragt euch, ob ihr wirklich glücklich seid, bei dem was ihr tut und, ob es euer Leben mit Sinn erfüllt. Denn jeder ist gut, in dem wofür er brennt.
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